Mission mit Grip und Profil
9. Motorradwallfahrt nach Schönstatt – im Zeichen der Familie
Schönstatt. Diesmal waren es mehr Anmeldungen als in den Jahren zuvor. Am Samstag, den 11. Mai, füllte sich trotz des etwas regnerischen und kalten Wetters doch der Platz neben dem Pilgerhaus mit Motorrädern und Bikern. Auch in diesem Jahr kamen sie nicht allein. Manche hatten die ganze Familie dabei: Kinder, Eltern, Großeltern.
Die
jüngste Teilnehmerin gerade 5 Monate, der älteste Biker 79 Jahre.
Eine
interessante Mischung von Menschen und Maschinen, die diese 9. Bikerwallfahrt
nach Schönstatt prägte. Dazwischen Pilger, die zahlreich diesen Samstag zur
Wallfahrt nach Schönstatt nutzen.
Etwa 50 Bikes starteten nach dem Gebet zur Ausfahrt in den
Westerwald, darunter Pfarrer Schaaf, Initiator der Wallfahrt. Mit einem Team
ist er seit 2005 als Biker besonders aktiv, mittlerweile auch an anderen
Schönstattzentren. Er ist glücklich, dass sich der Kreis der Biker weitet und
zusammenschließt: MMCS – Missionarischer Motorrad-Club Schönstatt. Der Name ist
Programm. Gemeinschaft und Zusammenhalt, Freude an der Natur und Gottes Segen sind
ihnen wichtig.
Das Mottolied der
diesjährigen Wallfahrt, von Jürgen Schmid getextet und vertont, brachte es zum
Ausdruck: „Nur mit Grip und Profil kommen wir gut ans Ziel. Gib uns Halt, guter
Gott, stärke uns durch dein Wort.“
Beim Grip lag von
Anfang an die Herausforderung dieser Wallfahrt: Bodenhaftung – wenn die Straßen
feucht vom Regen und voller Blüten- und Knospenreste sind.
Mit der „Madonna der
Straße“ fuhren sie daher los, in drei Gruppen, mit genügendem Abstand. Faszinierend
der Sound, als die Maschinen nach dem Segen für das Unterwegssein starteten,
und ein herrliches Bild, als die Kinder fahneschwenkend den Bikern
hinterherwinkten.
Dicht gedrängt unter
dem großen Baum vor dem Urheiligtum, fanden sich die Biker nach etwa zwei
Stunden Ausfahrt wieder ein. Es regnete. Dem Miteinander und der Stimmung tat
das keinen Abbruch. Zur Gottesmutter Maria brachten die Biker all das, was ihr
Leben ausmachte. Als Symbol für das Schwere legte jeder einen Stein ab – einen
großen Stein, denn das sollte spürbar werden, dass sie eine Last aus der Hand gaben.
Am Abend fuhr ein
kleiner Korso noch auf Berg Schönstatt: Zeit in der Anbetungskirche, Umrundung der
Statue von Pater Kentenich mit kernigem Maschinensound - so ganz bikerlike. Am
Abend dann Unterhaltung mit Lutz Neeb, dem Country-Sänger aus dem Westerwald,
mit Sebastian und seiner Showeinlage, einer Tanzperformance, wie
computergesteuert und animiert. Der jubelnde Beifall war Ausdruck für die
Begeisterung der Biker. Dann wurde es argentinisch. Mit Gitarre begleitet sangen
zwei Argentinierinnen ein Lied mit viel Herz und Passion, eine Verbindung in
die weite Welt.
Am späten Abend
versammelten sich alle zu einem gemeinsamen Abschluss am Lagerfeuer. Mit dem
Dank an Gott und seinem Segen, mit der Bitte um Schutz für die Nacht endete
dieser erste Tag der Motorradwallfahrt.
Am Sonntagmorgen
stand der „flüssige Segen aus dem Himmel“ immer noch reichlich zur Verfügung,
die Straße war nass, aber zwischendurch gab es auch Lichtblicke in den Himmel. Mutige
Biker aus der näheren Umgebung stießen mit der eigenen Maschine dazu. An diesem
Muttertag kamen zur heiligen Messe weitere Gruppen: Pilger aus Lahr, eine Gruppe
von jungen Paaren mit Kindern, Besucher, die sich auf diesen Motorradgottesdienst
freuten. Die Band Jeton unter der Leitung von Jürgen Schmid und das in die
Kirche einfahrende Motorrad waren wie in den Jahren zuvor etwas ganz
Besonderes.

Nach dem
Gottesdienst, dem Segen für jeden einzelnen Biker und seine Maschine, nach
einem guten Mittagessen und weiteren Schraubergesprächen, wurde es Zeit zum
Abschiednehmen. Mittlerweile war sogar die Straße etwas abgetrocknet, auch wenn
sich hin und wieder Wolken vor die Sonne schoben. Die meisten aber konnten
trocken starten: nach Stuttgart, nach Borken, in den Kraichgau, nach Trier, ins
Saarland und überall hin, wo die einzelnen her kamen. Bis zur nächsten
Motorradwallfahrt - im JUBILÄUMSJAHR Schönstatts am 31. Mai / 1. Juni 2014.
Pfarrer Stefan
Schaaf, Schwester Anne-Meike