16.05.14

Die Seele geht zu Fuß - Pilgern nach Schoenstatt

Die Seele geht zu Fuß

Pilgern kann man auf vielerlei Weise: zu Fuß, mit dem Rad, mit Flugzeug und Omnibus. Immer aber sollte es ein Pilgern mit dem Herzen sein. In diesem Jubiläumsjahr Schönstatts sind besonders viele Pilger unterwegs zu der Gnadenkapelle in Vallendar, dem Urheiligtum.

Seit der Segnung von Pilgerstäben für die 26 Diözesen Deutschlands am 18. Oktober 2012, ist ein steter Strom von Pilgern auf den Beinen. In Teiletappen wird von verschiedenen Diözesanzentren Schönstatts zum Urheiligtum gepilgert: von Rottenburg/ Nekar, von Oberkirch und Fulda, von Borken und Limburg. Es gibt auch kleinere Wegabschnitte, Tages-Pilgerwege. Sie erfreuen sich großer Beliebtheit.


Was ist es, was das Pilgern zu Fuß so attraktiv macht?
„Die Seele braucht Zeit. Sie möchte nachkommen können. Die Hochgeschwindigkeiten im Alltag sind manchmal seelisch nicht zu verkraften. Da kann dieses Schritt für Schritt, einmal stehenbleiben können und schauen, innehalten und sich körperlich bewegen ein großer Entschleunigungs- und Entlastungsfaktor sein.“ Schwester M. Lisane weiß, wovon sie spricht. Die gebürtige Brasilianerin, seit 3 Jahren an der Pilgerzentrale in Schönstatt tätig, liebt das Gehen in der Natur. Es ist die richtige Entspannung für ihre sonst mehr platz- bzw. stuhlgebundene Tätigkeit.


In der Natur die Nähe Gottes spüren
Schw. M. Lisane ist in einer kleinen Stadt aufgewachsen. Das zu Fuß gehen gehörte zu ihrem Alltag. Der Gedanke, dass der liebe Gott da und in den Schönheiten der Natur zu entdecken ist, faszinierte sie schon als Kind. „Die kleinen Blumen am Wegrand, die Wolken am Himmel und das Lichtspiel hinter den Wolken, die Schiffe und die Wellen des Meeres, solche Bilder bleiben.“ Was sie bis heute beeindruckt: „In mir ist durch die Nähe zur Natur ganz tief die Überzeugung gewachsen: Der liebe Gott passt auf mich auf. Er führt mich auf sicheren Wegen.“ Dieses Lebensgefühl  hat ihr – gerade auch bei Unwetter – immer Sicherheit gegeben. „Ich denke, dass das für den Menschen von heute heilsam sein kann, sich viel in der Natur und dort in der Verbindung mit Gott zu erleben. Pilgern hilft, schwere Lebenssituationen zu meistern,“ davon ist die Schönstätter Marienschwester überzeugt.

Auch kleine Strecken bringen Entspannung
Große Pilgermärsche sind allerdings nicht jedermanns Sache. Daher sind im Angebot der Pilgerzentrale Schönstatt in den nächsten Wochen eher kleinere Strecken von täglich 12 bis 18 km.
Vom 8. Juni bis 11. Juni gibt es den Pilgerweg von Maria Laach nach Schönstatt über  Ochtendung, Winningen, Koblenz nach Vallendar-Schönstatt. Das Gepäck wird jeden Tag zum nächsten Quartier gefahren. Eine gute körperliche Kondition sowie geeignete Schuhe und Kleidung werden trotz relativ kurzer Tagesstrecken vorausgesetzt. 

Vom 26. Juni bis 29. Juni heißt es: Auf dem Weg zum Glück – Mit Rucksack unterwegs.
Der tägliche Ausgangspunkt liegt in Schönstatt. Von dort aus geht es zu den reizvollsten Wanderwegen in der Umgebung. Ein täglicher Startimpuls und das Innehalten während des Tages gehören zum Programm.

Was ein solcher Pilgerweg bewirken kann, zeigt der dankbare Rückblick:
„Die Pilgererfahrung, mit den Menschen und auch mit Gott unterwegs zu sein, begleitet mich noch heute! Ich habe bei unserem Pilgerweg eine tiefe Gemeinschaft des Glaubens erlebet. Mir ist die Erkenntnis geschenkt worden, dass ich Gott alles anvertrauen kann. Er sorgt. Das Pilgern war für mich ein unvergessliches Erlebnis."

Wer sich diesen oder anderen Pilgerwegen anschließen möchte, ist herzlich eingeladen.
Informationen und Anmeldung unter: www.pilgerwege-schoenstatt.de oder Pilgerzentrale Schönstatt, Tel. 0261/962640, www.wallfahrt-schoenstatt.de