Die Seele geht zu Fuß
Pilgern
kann man auf vielerlei Weise: zu Fuß, mit dem Rad, mit Flugzeug und Omnibus.
Immer aber sollte es ein Pilgern mit dem Herzen sein. In diesem Jubiläumsjahr
Schönstatts sind besonders viele Pilger unterwegs zu der Gnadenkapelle in
Vallendar, dem Urheiligtum.
Seit
der Segnung von Pilgerstäben für die 26 Diözesen Deutschlands am 18. Oktober
2012, ist ein steter Strom von Pilgern auf den Beinen. In Teiletappen wird von
verschiedenen Diözesanzentren Schönstatts zum Urheiligtum gepilgert: von
Rottenburg/ Nekar, von Oberkirch und Fulda, von Borken und Limburg. Es gibt
auch kleinere Wegabschnitte, Tages-Pilgerwege. Sie erfreuen sich großer Beliebtheit.
Was ist es, was das Pilgern zu Fuß so attraktiv macht?
„Die
Seele braucht Zeit. Sie möchte nachkommen können. Die Hochgeschwindigkeiten im
Alltag sind manchmal seelisch nicht zu verkraften. Da kann dieses Schritt für
Schritt, einmal stehenbleiben können und schauen, innehalten und sich
körperlich bewegen ein großer Entschleunigungs- und Entlastungsfaktor sein.“
Schwester M. Lisane weiß, wovon sie spricht. Die gebürtige Brasilianerin, seit 3
Jahren an der Pilgerzentrale in Schönstatt tätig, liebt das Gehen in der Natur.
Es ist die richtige Entspannung für ihre sonst mehr platz- bzw. stuhlgebundene
Tätigkeit.
Schw.
M. Lisane ist in einer kleinen Stadt aufgewachsen. Das zu Fuß gehen gehörte zu
ihrem Alltag. Der Gedanke, dass der liebe Gott da und in den Schönheiten der
Natur zu entdecken ist, faszinierte sie schon als Kind. „Die kleinen Blumen am
Wegrand, die Wolken am Himmel und das Lichtspiel hinter den Wolken, die Schiffe
und die Wellen des Meeres, solche Bilder bleiben.“ Was sie bis heute
beeindruckt: „In mir ist durch die Nähe zur Natur ganz tief die Überzeugung
gewachsen: Der liebe Gott passt auf mich auf. Er führt mich auf sicheren
Wegen.“ Dieses Lebensgefühl hat ihr –
gerade auch bei Unwetter – immer Sicherheit gegeben. „Ich denke, dass das für
den Menschen von heute heilsam sein kann, sich viel in der Natur und dort in
der Verbindung mit Gott zu erleben. Pilgern hilft, schwere Lebenssituationen zu
meistern,“ davon ist die Schönstätter Marienschwester überzeugt.
Auch kleine Strecken bringen Entspannung
Große
Pilgermärsche sind allerdings nicht jedermanns Sache. Daher sind im Angebot der
Pilgerzentrale Schönstatt in den nächsten Wochen eher kleinere Strecken von
täglich 12 bis 18 km.
Vom
8. Juni bis 11. Juni gibt es den Pilgerweg von Maria Laach nach Schönstatt über
Ochtendung, Winningen, Koblenz nach
Vallendar-Schönstatt. Das Gepäck wird jeden Tag zum nächsten Quartier gefahren.
Eine gute körperliche Kondition sowie geeignete Schuhe und Kleidung werden
trotz relativ kurzer Tagesstrecken vorausgesetzt.
Vom 26. Juni bis 29. Juni heißt es: Auf dem Weg
zum Glück – Mit Rucksack unterwegs.
Der tägliche Ausgangspunkt liegt in Schönstatt.
Von dort aus geht es zu den reizvollsten Wanderwegen in der Umgebung. Ein
täglicher Startimpuls und das Innehalten während des Tages gehören zum
Programm.
Was ein solcher Pilgerweg bewirken kann, zeigt
der dankbare Rückblick:
„Die Pilgererfahrung, mit den Menschen und auch
mit Gott unterwegs zu sein, begleitet mich noch heute! Ich habe bei unserem
Pilgerweg eine tiefe Gemeinschaft des Glaubens erlebet. Mir ist die Erkenntnis
geschenkt worden, dass ich Gott alles anvertrauen kann. Er sorgt. Das Pilgern
war für mich ein unvergessliches Erlebnis."
Wer sich diesen oder anderen Pilgerwegen
anschließen möchte, ist herzlich eingeladen.
Informationen
und Anmeldung unter: www.pilgerwege-schoenstatt.de oder Pilgerzentrale Schönstatt, Tel. 0261/962640, www.wallfahrt-schoenstatt.de