Mai-Seminar für Frauen nach Trennung oder Scheidung
mit ungewöhnlichem Thema
Den Schwank
kennen viele: Ein junger Mann erhält als Lohn für seinen jahrelangen Dienst
einen Goldklumpen, so groß wie sein eigener Kopf.
Doch weil er
ihm zu schwer wird auf seinem Weg nach Hause, tauscht er ihn gegen ein Pferd.
Das Pferd tauscht er gegen eine Kuh, die Kuh gegen eine Gans, die Gans gegen
einen Wetzstein. Der fällt ihm in den Brunnen.
Nun hat er
endlich nichts mehr zu tragen. Er eilt zu seiner Mutter nach Hause in der
Freude: „Ich bin in einer Glückshaut geboren.“
Den Teilnehmerinnen wurde deutlich: Auch wertvolle
Dinge haben ihr Gewicht und binden Kraft. Die Teilnehmerinnen fragten sich,
welcher „Goldklumpen“ für sie kostbar aber auch schwer zu tragen ist.
Den
befreienden Erfahrungen, die der Hans im Glück machte, gingen die Frauen bei
den Impulsen und im Austausch, beim meditativen Wandern, im Einzelgespräch und
bei der Meditation nach. Dankbar stellten sie fest, dass sie an diesem
besonderen Ort in Schönstatt
-
sich
auf die schönen Momente des Lebens konzentrieren
-
die
Freude an dem Unterwegssein und die Vorfreude auf das Ankommen bei sich selbst
und bei Gott genießen
-
die
Anstrengung, das eigene Leben in die Hand zu nehmen angehen
-
und
sich glücklich schätzen können,
-
weil
sie mit Freunden und auf ein Lebensziel hin unterwegs sind.
„Welches Ziel mir wichtig ist, ist mir klar
geworden,“ sagt A. Krämer. Sie war schon wiederholt zu Seminaren da und immer
wieder hat sie mit der Trauer über ihre Trennung zu kämpfen. „Jetzt habe ich
genügend Anregungen erhalten, um mein Leben neu zu sortieren.“
E Ullrich, zum ersten Mal dabei, dankt für die
Teilnahme: „Ich habe mich gleich aufgehoben gefühlt. Es war genau die richtige
Entscheidung, hierher zu kommen. Ich werde den Kopf nicht hängen lassen.“
Besonders angesprochen hat sie das Mottolied, das während des Seminars wie ein
Leitfaden war: „Ich ziehe froh und zufrieden durch die Lande, ob Regen, Schnee
oder Sonnenschein. Ich bleibe stets guter Dinge...“
Die Besuche im Urheiligtum, die Feier der heiligen
Messe, Gebet und Meditation haben alle Teilnehmerinnen erfahren lassen, dass
ein großer Segensstrom von der kleinen Marienkapelle im Tal Schönstatt ausgeht.
Mit dem Vorsatz, ein Tagebuch des Glücks zu führen
und bald wiederzukommen, traten sie die Heimreise an.
Das Pilgerhaus Schönstatt war an diesem letzten
Wochenende im Mai auch Anlaufstelle für eine Pfarreienwallfahrt aus Düsseldorf,
für einen Kirchenchor auf seinem Ausflug, für nahezu 400 Wallfahrer aus der
Diözese Trier, für Pilger aus Brasilien und viele Einzelpilger. Durch die
Vielzahl der Besucher wurde im Jubiläumsjahr einmal mehr deutlich, welch ein
besonderer Ort Schönstatt ist.