Segnung von Kräutersträußen am 15. August 2015 in der Pilgerkirche
Schönstatt
Mit dem Fest Maria
Himmelfahrt am 15. August ist der Brauch des Bindens von Kräutersträußen
(Buschen) verbunden, ein Volksbrauchtum mit weit zurück liegenden Wurzeln. Am Samstag,
den 15. August um 10.30 Uhr ist im Rahmen des Pilgergottesdienstes in der
Pilgerkirche Schönstatt die Segnung von mitgebrachten oder angebotenen
Kräutersträußen – Zeichen des Segens Gottes.
Tage vorher haben
die Schwestern mit ehrenamtlichen Helfern zahlreiche Kräuter gesammelt und zu
wunderbaren kleinen Sträußen gebunden. Die Tradition des Kräutersammelns
und ihres Einsatzes geht weit zurück. Bei den Germanen und Kelten war die
Kenntnis, das Sammeln und Anwenden von Heilkräutern ein wichtiger Bestandteil
des Lebens. Eine Segnung von Heilkräutern ist seit der Zeit Karls des Großen
(8./9. Jahrhundert) im deutschsprachigen Raum bezeugt.
Heilkräuter (mancherorts zusammen mit Blumen aus dem Garten)
werden zum Fest Maria Himmelfahrt als Strauß/Buschen gebunden und gesegnet. Der
getrocknete Kräuterstrauß wird als Zeichen des Segens und Schutzes vor
Krankheit, Blitzschlag, Seuchen usw. in Haus und Stall meist an der Wand – oft
in der Nähe des Kreuzes oder eines Marienbildes - angebracht.
So wie die Vegetation einer Region variiert, gibt es auch
Unterschiede in der Zusammenstellung der Kräuterbuschen. Starre Regeln gibt es
nicht. Sieben gebundene Kräuter sollten es mindestens sein.
Verbindung mit dem Marienfest
Die Kräutersegnung wird am Fest der Aufnahme Mariens in den
Himmel (15. August) vorgenommen. Das Christentum erkennt in Maria den von
Christus erlösten, ganz heil(ig)en Menschen. Jeder Mensch trägt in sich etwas
von der heilbringenden und heilenden Kraft Gottes. Er kann diese Kraft
ausprägen und für andere zum Segen werden – oder auch nicht. Maria ist die Frau
voll der Gnade (vgl. Lk 1,26). Sie strahlt die heilende Kraft der Liebe Gottes
aus.
In der Moderne ist Maria vor allem ein Zeichen für die Gott
geschenkte Würde des Menschen. Der Psychologe Carl Gustav Jung war kein
gläubiger Kirchenmann. Aber den 1. November 1950, den Tag der Verkündigung des
Dogmas von der Aufnahme Marias mit Leib und Seele in den Himmel, beging er mit
seinen Schülern bewusst als Seminartag. Denn diese Aussage erschien ihm als
eine geniale Antwort der Kirche auf die Verachtung des menschlichen Lebens. Im
Wandel der Zeit bezeugt Maria unwandelbar und felsenfest:
Die Würde des Menschen ist unantastbar.
Am 15. August 2015 ist ein besonderer
Wallfahrtstag in Schönstatt mit musikalisch gestaltetem Gottesdienst der
belgischen Musikgruppe Mondnacht und Rahmenprogramm.
Weitere Informationen erhalten Sie:
Pilgerzentrale Schönstatt, Tel. 0261/962640; kontakt@schoenstatt-info.de;
www.wallfahrt-schoenstatt.de