22.06.17

„Diesen Tag hat mir Gott geschenkt!“ - Fronleichnamsfest in Schönstatt

Eine Schwester aus Nigeria sagt: „Diesen Tag hat mir Gott geschenkt!“ Herr S. aus Kisslegg im Allgäu, der jetzt in der Seniorenresidenz Humboldthöhe in Vallendar lebt, bemerkt spontan: „Das ist die schönste, größte und frömmste Fronleichnamsprozession, die ich in 88 Jahren erlebt habe!“
1200 Besucher bezeugen im Mitgehen bei der Prozession auf Berg Schönstatt, dass ihnen ihr katholischer Glaube wichtig ist. Alles an diesem Tag stimmt: Das schöne, aber nicht zu heiße Wetter, die festliche Musik der Blaskapelle Niederwerth, die gute Organisation des Ablaufs, die aufrüttelnde Predigt des Hauptzelebranten Dr. Christian Löhr, die schöne, frohe Atmosphäre – und nicht zuletzt die aufwändig gestalteten fünf großen Blumenteppiche.

Schon Tage vorher fahren Schönstätter Marienschwestern mit einigen Helfern die Umgebung ab, um nach Blumen zu suchen. Sehr dankbar sind sie für private Spender, die ihre Gärten zur Verfügung gestellt haben. Am Samstagnachmittag geht dann das konkrete Legen der Blumenteppiche los. Gut 50 Helfer kommen – manche den ganzen Nachmittag, manche eine kleine Weile. Eine Familie aus Koblenz verlegt den Kindergeburtstag dorthin: Mit Begeisterung legen die Kinder Blumen-Ornamente auf den Weg, wo später die Monstranz getragen wird. Die Motive der Blumenteppiche greifen Aspekte des Themas auf: „Er kam hinzu und ging mit ihnen“. Dieses Wort aus dem Emmaus-Evangelium ist gleichzeitig auch Leitwort der deutschen Schönstattbewegung in diesem Jahr.

Viele Besucher der Prozession verbinden damit eine eigene Tradition. Ein Ehepaar aus Metternich macht zum Beispiel bewusst den Fußweg vom Tal auf Berg Schönstatt. Zwei Brüder aus dem Saarland kommen jedes Jahr, um die Tradition ihrer Mutter fortzuführen. Eine andere Besucherin sagt:  „Wir kommen aus Oberfell an der Mosel – mindestens 10 Leute sind aus unserem Ort da!“ Sechzig Fahnenträger geben ein feierliches Bild. Für die Kinder sind kleinere Fähnchen oder Körbchen mit Blüten gerichtet, die vor dem Allerheiligsten gestreut werden. Am dritten Altar hält Sr. Mariette eine Kinderkatechese und gut 20 Kinder sind eifrig dabei. Sie erfahren, dass jeder von uns eine kleine Monstranz ist, denn Jesus ist immer bei uns in unserem Herzen.

Viele Teilnehmer bleiben gerne länger am Ort und nehmen das Angebot an, in Schönstatt zu Mittag zu essen. Auch nachmittags ist Berg Schönstatt noch voll von Menschen: Rund 300 kommen, um die Blumenteppiche anzuschauen und an einer eucharistischen Andacht teilzunehmen oder – wie dieses Jahr erstmals – in der Anbetungskirche vor dem Allerheiligsten zu verweilen und den Anbetungsliedern zuzuhören, die das Vocal Ensemble der Marienschwestern über eine Stunde lang singt. Wer nicht mehr gut zu Fuß ist, hat am Nachmittag im Pilgerhaus die Möglichkeit, eine Photo-Präsentation von den Ereignissen des Tages, vor allem aber von den Blumenteppichen, anzuschauen.

„Das war für uns alle wieder ein schönes Glaubenserlebnis!“ – so fasst eine Besucherin den Tag zusammen. Immer wieder gibt es während des Jahres Gelegenheit, nach Schönstatt zu kommen, so zum Beispiel am Fest Maria Himmelfahrt zum Gottesdienst mit Kräuterweihe um 10.30 Uhr in der Pilgerkirche und zur Marienfeier am Nachmittag. Vom 19. – 20. August findet das internationale Fest der Begegnung statt mit einem bunten Musik- und Tanzprogramm, mit Ponyreiten und einem international gestalteten Gottesdienst.