09.09.14

Es gibt Menschen, die man nie vergisst, weil die Spur, die sie gezogen, eine so leuchtende ist.

Schönstatt. Am 15. September sind es 46 Jahre, dass Pater Josef Kentenich, der Gründer der Schönstattbewegung, unerwartet in der Anbetungskirche auf Berg Schönstatt verstarb. In seinen nahezu 83 Lebensjahren hatte er die Erfahrung gemacht, dass der Glaube an Gott, das berührt Werden von seiner Liebe Kraft hat, Menschen positiv zu verändern. Der Erziehung eines „neuen“ Menschen – im Sinne des Evangeliums – widmete er seine ganze Lebenskraft.

Josef Kentenich wurde am 16. November1885 in Gymnich bei Köln geboren. 1904 trat er in das
Noviziat der Pallottiner in Limburg ein. Nach seiner Priesterweihe 1910 war er zunächst
Lehrer am Gymnasium in Koblenz-Ehrenbreitstein. 1912 wurde er zum Spiritual am Studienheim in Vallendar-Schönstatt ernannt. Am 18. Oktober 1914 hielt er in einer kleinen Kapelle, die in den Wochen zuvor notdürftig hergerichtet worden war, einen Vortrag, der die „Gründungsurkunde“ der Schönstatt-Bewegung darstellt.

Die  Schüler, die in den 1. Weltkrieg ziehen mussten, begeisterten andere für „Schönstatt“. Der Name stand für einen Ort, aber noch vielmehr für eine Bewegung, die aus der Verbundenheit mit Maria zu einem tiefen Glauben und zu einer Form von Alltagsbewältigung fand, die überzeugte.

In den 1930er Jahren erreichte Pater Kentenich durch große Tagungen und Exerzitienkurse
weite Kreise. Während der Zeit des Nationalsozialismus geriet die Schönstatt-Bewegung zunehmend
in Bedrängnis. Im September 1941 wurde Pater Kentenich von der Gestapo festgenommen. Nach Gefängnis und KZ kam er im Mai 1945 zurück nach Schönstatt.
Konflikte mit der kirchlichen Autorität führen schließlich zu einer Trennung von seinem Werk.
Er verbrachte mehr als 13 Jahre in Milwaukee/USA im Exil.

1965 wurde Pater Kentenich durch Papst Paul VI. rehabilitiert. Es blieben ihm nahezu drei Jahre, um die Schönstattfamilie neu zu sammeln und für die Zukunft auszurichten.

Bis heute ist sein Geist und sein Wirken in Schönstatt und überall in der Welt spürbar. Aus vielen Ländern pilgern Menschen zum Urheiligtum und zum Grab Pater Kentenichs. Sie machen – ähnlich wie zu seinen Lebzeiten – die Erfahrung: Da ist einer, der mich versteht. Da ist einer, der mit mir geht.
Darüber hinaus berichten Zeitungen, Radio und Fernsehen von ihm. Schulen, Häuser und Straßen tragen seinen Namen. Sein Leben und sein Werk stehen für die Überzeugung, dass die Zeit und Welt, in der wir stehen, dass die Menschen unserer Tage Christus brauchen. Und dass sich der Einsatz für eine Kultur im Bündnis der Liebe zwischen Gott und Mensch lohnt. 

Im Jubiläumsjahr Schönstatts sind im Umkreis des Todestages von Pater Kentenich alle Interessierten zur Begegnung mit Pater Kentenich eingeladen.
Am Sonntag, dem 14. September, ist um 10.30 Uhr die heilige Messe in der Pilgerkirche Schönstatt und um 13.15 Uhr auf Berg Schönstatt die Möglichkeit zu Führung und Gebet an der Grabstätte. Treffpunkt: 13.15 Uhr Platz vor der Anbetungskirche.

Dazwischen ist im Pilgerhaus Mittagessen möglich.