Etwa 100
Personen beteiligten sich am 17. Oktober an einem Pilgermarsch, der auf dem
Plateau der Festung Ehrenbreitstein begann und sein Ziel am Urheiligtum, der
Gnadenkapelle in Vallendar-Schönstatt hatte. Weihbischof Jörg Michael Peters,
Trier, der gemeinsam mit den Pilgern diesen letzten Teilabschnitt der beiden
Schönstatt-Pilgerwege von Trier und von Maria Laach aus mitpilgerte, enthüllte
in einer kleinen Feierstunde am Gründungsort der Schönstatt-Bewegung zur
Eröffnung dieser beiden Pilgerwege eine Infotafel. Wie schon während eines
Gottesdienstes in der Schönstätter Pilgerkirche, an dem mehr als 700 Pilger
teilgenommen hatten, betonte Weihbischof Peters, dass es beim Pilgern darum
gehe, eine größere Nähe zu Jesus Christus zu finden und sich von ihm in den
wesentlichen Entscheidungen des Lebens führen zu lassen. Maria, die Mutter
Jesu, die mit ihrem Sohn auf dem Arm die Menschen im Urheiligtum erwarte, könne
den Pilgern in dieser Beziehung Vorbild sein.
Ein Jahr nach
dem Hundertjahrjubiläum Schönstatts im Oktober 2014 prägten auch in diesem Jahr
wieder Jugendliche und junge Erwachsene das Bild und das Programm der
Oktobertage 2015 mit. Beeindruckend war die von den jungen Teilnehmern
gestaltete Vigilfeier, mit einem Auftakt in der stimmungsvoll ausgeleuchteten
Anbetungskirche auf Berg Schönstatt. Ein Lichterpilgerweg ins Tal und die
Bündnisfeier am Urheiligtum schossen sich an. Der abendlichen Feier voraus ging
am Nachmittag eine Begegnung in der Pilgerkirche, bei der Statements zur
Flüchtlingsfrage, zur Situation von Ehe und Familie, zur Weitergabe des
Glaubens sowie zum Projekt Gottvertrauen eine zentrale Rolle spielten. Pater
Theo Breitinger, Vorsitzender des Landespräsidiums der Schönstatt-Bewegung
Deutschland, stellte den neu gewählten Bewegungsleiter Pater Ludwig Güthlein
vor. Pater Breitinger wünschte dem aus Nürnberg stammenden und 1988 zum
Priester geweihten neuen Leiter der Schönstatt-Bewegung Gottes Segen für seine
Aufgabe, die Bewegung auf dem Weg in ihr zweites Jahrhundert zu begleiten und
zu führen.
Pater Güthlein
sprach am 18. Oktober vor über 1.500 Gläubigen, die zur Feier Gründungstages vor
101 Jahren zum Festgottesdienst gekommen waren, von einer Veränderung, die sich
in der Kirche abspiele. Papst Franziskus wünsche sich mit dem Jahr der
Barmherzigkeit eine Akzentverschiebung im Gottesbild der Menschen, hin zu einem
barmherzigen Gott, der jeden Mensch liebt. Dieses Motiv stehe ganz im Zentrum
der Spiritualität des Gründers Schönstatts. Die Bewegung werde im kommenden
Jahr besonders diese Botschaft vom barmherzigen Vatergott leben und sie künden.
Eine Feierstunde am 18. Oktober
nachmittags in der Pilgerkirche bildete den Auftakt zur Erneuerung des Liebesbündnisses.
Unter dem Stichwort "Schönstatt im Aufbruch“ wurde deutlich, dass
Schönstatt den Aufruf des Heiligen Vaters, an die Peripherien zu gehen,
aufgreifen möchte und sich senden lässt, "Mit Maria dorthin (zu gehen), wo
die Liebe fehlt". Bei der den Nachmittag und die Oktobertage 2015
abschließenden Liebesbündnisfeier am Urheiligtum lenkten Gebete den Blick auf
den barmherzigen Vatergott, dem das Leben jedes Menschen in allen Lebensphasen
kostbar und wertvoll ist.