20.10.15

Schönstatt feiert Oktobertage - Weihbischof Peters eröffnet Pilgerwege zum Urheiligtum












Etwa 100 Personen beteiligten sich am 17. Oktober an einem Pilgermarsch, der auf dem Plateau der Festung Ehrenbreitstein begann und sein Ziel am Urheiligtum, der Gnadenkapelle in Vallendar-Schönstatt hatte. Weihbischof Jörg Michael Peters, Trier, der gemeinsam mit den Pilgern diesen letzten Teilabschnitt der beiden Schönstatt-Pilgerwege von Trier und von Maria Laach aus mitpilgerte, enthüllte in einer kleinen Feierstunde am Gründungsort der Schönstatt-Bewegung zur Eröffnung dieser beiden Pilgerwege eine Infotafel. Wie schon während eines Gottesdienstes in der Schönstätter Pilgerkirche, an dem mehr als 700 Pilger teilgenommen hatten, betonte Weihbischof Peters, dass es beim Pilgern darum gehe, eine größere Nähe zu Jesus Christus zu finden und sich von ihm in den wesentlichen Entscheidungen des Lebens führen zu lassen. Maria, die Mutter Jesu, die mit ihrem Sohn auf dem Arm die Menschen im Urheiligtum erwarte, könne den Pilgern in dieser Beziehung Vorbild sein.

Ein Jahr nach dem Hundertjahrjubiläum Schönstatts im Oktober 2014 prägten auch in diesem Jahr wieder Jugendliche und junge Erwachsene das Bild und das Programm der Oktobertage 2015 mit. Beeindruckend war die von den jungen Teilnehmern gestaltete Vigilfeier, mit einem Auftakt in der stimmungsvoll ausgeleuchteten Anbetungskirche auf Berg Schönstatt. Ein Lichterpilgerweg ins Tal und die Bündnisfeier am Urheiligtum schossen sich an. Der abendlichen Feier voraus ging am Nachmittag eine Begegnung in der Pilgerkirche, bei der Statements zur Flüchtlingsfrage, zur Situation von Ehe und Familie, zur Weitergabe des Glaubens sowie zum Projekt Gottvertrauen eine zentrale Rolle spielten. Pater Theo Breitinger, Vorsitzender des Landespräsidiums der Schönstatt-Bewegung Deutschland, stellte den neu gewählten Bewegungsleiter Pater Ludwig Güthlein vor. Pater Breitinger wünschte dem aus Nürnberg stammenden und 1988 zum Priester geweihten neuen Leiter der Schönstatt-Bewegung Gottes Segen für seine Aufgabe, die Bewegung auf dem Weg in ihr zweites Jahrhundert zu begleiten und zu führen.

Pater Güthlein sprach am 18. Oktober vor über 1.500 Gläubigen, die zur Feier Gründungstages vor 101 Jahren zum Festgottesdienst gekommen waren, von einer Veränderung, die sich in der Kirche abspiele. Papst Franziskus wünsche sich mit dem Jahr der Barmherzigkeit eine Akzentverschiebung im Gottesbild der Menschen, hin zu einem barmherzigen Gott, der jeden Mensch liebt. Dieses Motiv stehe ganz im Zentrum der Spiritualität des Gründers Schönstatts. Die Bewegung werde im kommenden Jahr besonders diese Botschaft vom barmherzigen Vatergott leben und sie künden.


Eine Feierstunde am 18. Oktober nachmittags in der Pilgerkirche bildete den Auftakt zur Erneuerung des Liebesbündnisses. Unter dem Stichwort "Schönstatt im Aufbruch“ wurde deutlich, dass Schönstatt den Aufruf des Heiligen Vaters, an die Peripherien zu gehen, aufgreifen möchte und sich senden lässt, "Mit Maria dorthin (zu gehen), wo die Liebe fehlt". Bei der den Nachmittag und die Oktobertage 2015 abschließenden Liebesbündnisfeier am Urheiligtum lenkten Gebete den Blick auf den barmherzigen Vatergott, dem das Leben jedes Menschen in allen Lebensphasen kostbar und wertvoll ist.