Schönstatt. Mehr als 100 Motorräder machen sich auf den Weg nach Schönstatt. Am Wochenende nach Christi Himmelfahrt ist das traditionelle Bikerwochenende. Die Biker haben sich aus ganz Deutschland am internationalen Wallfahrtsort in Vallendar am Rhein eingefunden. Benzingespräche und Gebet, Live-Musik und Lagerfeuer, Motorradsegnung und Gottesdienst, die Stunden verfliegen im Nu und die Biker sind sich einig: Ein wirklich tolles Erlebnis.
Seit 2005 sind sie mit dabei, das Team,
das alljährlich die MOWA vorbereitet hat: Pfarrer Stefan Schaaf, Walter
Spannagel, Klaus Eckerle, Ulli Assmann mit seiner Frau Rosi und die Schwestern
der Schönstatt-Wallfahrt. Walter Spannagel erzählt gerne die Geschichte, wie es
zu der Bikerwallfahrt kam. Von einem Motorrad hatte er schon lange geträumt. Seine
Frau Hannelore hatte Bedenken. Ein Deal mit ihr machte es möglich: 2003 konnte
er sich seine Harley Davidson kaufen. Ein Zusammentreffen mit Pfarrer Schaaf
ließ die Idee keimen: Wir holen andere Biker mit. Seither sind sie ein
eingeschworenes Team, wenn es um Bikerwallfahrt und Motorradsegnung geht. Sie
haben darin ihre gemeinsame Mission entdeckt. Motorrad, unterwegs sein und
Gottes Segen erfahren, das gehört ganz selbstverständlich zu ihrem Leben dazu.
In diesem Jahr sind wieder einige neue
Gesichter bei der Wallfahrt dabei. Einer der Biker wurde im Schönstattzentrum
in Borken auf den Flyer aufmerksam. Prompt meldete er sich an. Ein anderer kam
erstmals mit seinem Sohn. Viereinhalb Stunden Fahrzeit von Süddeutschland aus.
Es war die erste Tour für Andreas. Und wie war es für ihn, erstmals auf dem
Motorrad, stundenlang und bei brennender Sonne? „Ganz schön heiß“, sagt der
Motorrad-Junior. Aber es hat sich gelohnt.
Manche sind Jahr für Jahr dabei. Die
Atmosphäre an diesem besonderen Ort, die Begeisterung der Motorradfahrer, der
„fetzige Gottesdienst“, aber auch das Bewusstsein, ohne Gottes Segen läuft
nichts, das hält die Biker in Schönstatt zusammen. In jedem Jahr gibt es noch
etwas Besonderes. Diesmal ist es das Durchschreiten der Heiligen Pforte des
Urheiligtums. Jeder Einzelne wird mit all dem, was ihn ausmacht gesegnet.
Dieser stille Moment berührt ganz innen. Auch dafür lohnt sich die Fahrt. Pfarrer
Schaaf kommt es auf diese Momente an. „Es ist wichtig, meine Tour zu fahren,
meinen Weg im Leben zu gehen. Gott möchte, dass wir das entfalten, was er in
uns hineingelegt hat. Er möchte, dass es uns gut geht. Denn: Jeder Biker, jede
Bikerin ist ein Original, kostbar und wertvoll für Gott.“ Das ist die Botschaft,
die er in Variation immer wieder ins Wort bringt.
Die Biker sind von seiner Art und seiner
Predigt bewegt. Doch nicht nur sie. An diesem Sonntag, es ist Muttertag, sind
viele Mütter mit ihren Familien zum Gottesdienst dazu gekommen. Etwa 650
Gottesdienstbesucher freuen sich an dem besonderen Ambiente der Bikerwallfahrt.
Am Ende dankt Pfarrer Schaaf sehr
herzlich allen, die zur Planung, Vorbereitung, Durchführung, Gestaltung der
Wallfahrt beigetragen haben. Die Musikgruppe METANOIA aus Unna ist erstmals
dabei. Der anhaltende Applaus macht deutlich, dass sich alle Teilnehmer als
Beschenkte erlebt haben.