24.05.16

Vergebung darf dauern

Nach einer Trennung: Vergebung darf dauern
Wochenend-Seminar für Frauen im Pilgerhaus Schönstatt

Schönstatt. „Ich fühle mich, als wäre Herbst um mich herum. Mit einem Fahrrad könnte ich wegfahren, mich auf den Weg machen, neue Wege gehen“, schreibt eine Frau, die ihre Situation nach der Trennung von ihrem Mann schmerzlich erlebt. Eine Trennungssituation kostet viel Kraft. Das Team, das die Veranstaltungen für Frauen nach Trennung oder Scheidung durchführt, kennt die Problematik aus eigener Erfahrung.

„Bei den Veranstaltungen und Treffen wird geweint und gelacht. Jede Frau darf ihre Erfahrungen und Ängste einbringen. Gleiche Leiderfahrungen verbinden besonders“, sagt Luise Wolking. Sie ist eine der vier Frauen, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, andere in dieser Lebenssituation zu begleiten. „Das Selbstwertgefühl ist in der Situation nach Trennung am Boden. Wir verwöhnen die Frauen in diesen Tagen mit allem was möglich ist. Die Frauen und Kinder fühlen sich angenommen und ihr Wertgefühl kann wieder wachsen. Wenn wir die Frauen die am Freitag kommen, am Sonntag verabschieden, ist es oft nicht zu glauben, so haben sie sich verändert“, sagt die gelernte Krankenschwester. Was ihr in der Begleitung der Frauen hilft ist vor allem die eigene Erfahrung. Die eigene Trennung liegt seit 15 Jahren zurück. Sie ist ausgesöhnt mit dem, was an Belastendem hinter ihr liegt. Daher kann sie ihre Kraft in die Begleitung von Frauen hinein geben, die noch am Anfang des Weges stehen.

In dem Seminar Anfang Juni geht es darum, zu einem friedvollen Umgang mit sich selbst zu finden. „Wer vergeben kann, dem geht es besser“, so L. Wolking. Es gibt Austausch, Impulse, konkrete Tipps. Anmeldungen sind noch bis zum 30. Mai möglich.

Weitere Informationen: Pilgerzentrale Schönstatt, 56179 Vallendar, Tel. 0261/962640, www.nach-trennung-scheidung.de